Jahrgang 1971, verheiratet, Mutter von zwei Töchtern. Ich liebe das Theater, Musicals, Filme, Städtereisen, Geschichten, Schiffschaukel und Achterbahn fahren. Wenn ich nicht gerade über einem neuen Buchprojekt brüte, schreibe ich für Print- und Onlinemedien.
Nachdem ich mich als Leseanfängerin durch mein erstes richtiges Buch „Kein Esel ist wie Knickohr“ gekämpft hatte, packte mich die Lesesucht. Lieblingsbücher damals: „Die Borgmännchen“,
„Hanni & Nanni“ und „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“.
Meine ersten eigenen Werke waren Bildergeschichten. Mit großer Begeisterung malte ich Hochzeiten. Hier haben Wuffi und Frieda geheiratet: ein Hund und eine Katze. Gegensätze ziehen sich an und Hochzeitskleider faszinierten mich schon damals. Nicht überraschend, dass ich ein Fan der Vox-Sendung "Zwischen Tüll und Tränen" bin. Die einzige Sendung, die ich sogar aufnehme, wenn ich sie verpasse.
In der Grundschule wurden lange Aufsätze meine Leidenschaft. Meistens kam ich weder mit der vorgegebenen Zeit noch mit dem Papier in den Klassenarbeiten aus: Einmal von der Schreibwut gepackt, ging die Fantasie mit mir durch, ich vergaß alles um mich herum und schoss dann gerne über das Ziel hinaus! Zu Hause schrieb ich die Geschichte einfach für mich weiter. Hier ein Aufsatz aus dem Jahr 1982 mit dem Kommentar meiner Lehrerin. Da war ich zehn und bekam, trotz Flug zum Mond und irgendwie am Thema vorbei, immerhin noch eine 2.
(Foto: Bäckerblume, Ausgabe 44/86)
Mit vierzehn Jahren erhielt ich mein erstes Autorenhonorar: 20 DM für den Abdruck meiner Katzengeschichte in der Bäckerblume. Mein Berufswunsch stand schon früh fest: Ich werde Schriftstellerin!
Meine Ambitionen wurden professioneller. Ich haute auf die Tasten einer gelben, mechanischen Schreibmaschine - damals noch im Zweifingersuchsystem (heute schreibe ich blind mit 10 Fingern und das ziemlich schnell).
So entstanden viele Kurzgeschichten und Märchen, die ich akribisch in Schnellheftern archivierte. Die Geschichten hießen "Die Verbindung des S-Moleküls", "Martin" oder "der Ziegenhirt". Meine Lieblingsgeschichte "Der Feuerkopf", eine Liebesgeschichte, die ich besonders gelungen fand, schickte ich 1987 an den Schneider Verlag.
Hier, wo schon Hanni und Nanni ein Zuhause fanden, wollte auch ich groß werden. Ich war fünfzehn, was ich dem Verlag nicht unter die Nase reiben wollte, denn ich wollte wie ein Profi rüberkommen. Ich hatte ein sehr seriöses, sorgfältig getipptes Anschreiben beigelegt. Das sollte mein Durchbruch werden! Tatsächlich bekam ich nach Monaten Antwort einer Lektorin: Es täte ihr leid, aber man hätte für Kurzgeschichten keine Verwendung und der Text könnte eine Überarbeitung vertragen. Ich war tödlich beleidigt und beschloss, nie wieder jemanden meine Geschichten lesen zu lassen.
Ich schrieb weiter, allerdings nur noch für mich. In meinen Tagebüchern hielt ich Frust, Liebeskummer und Sehnsüchte fest. Dieses schöne Ritual, Gedanken und Gefühle für die Ewigkeit festzuhalten, behielt ich mir viele viele Jahre. Ab und zu schnappe ich mir noch heute eines der alten Bücher und tauche wieder ganz in die Welt meines jüngeren Ichs ein.
Tief in meinem Inneren bin ich wohl immer noch dreizehn. Das behauptet zumindest mein Mann, wenn er mit mir Teenagerfilme ansehen muss, wie "Bibi und Tina", "Die wilden Hühner", "Groupies bleiben nicht zum Frühstück" oder "Das schönste Mädchen der Welt". Ich kann absolut nachvollziehen, warum man keine Zeit zum Vokabellernen hat, wenn "Dance Academy" im Fernsehen läuft oder warum man sich danach sehnt, von einem gutaussehenden Vampir gebissen zu werden.
In meiner späteren Jugendzeit hatte ich für berufliche Ziele keinen Kopf. Zu sehr war ich mit wichtigeren Dingen beschäftigt, zum Beispiel mit der Frage: "Gehen wir am Samstag lieber in die Bhagwan, ins JWD, in den Ratinger Hof oder ins TOR 3?"(Leute meiner Generation aus Düsseldorf und Umgebung werden diese traditionsträchtigen Orte kennen) oder "Ob der süße Typ, dem ich meine Nummer gegeben habe, wohl anruft?"
Ich finde es auch heute noch unglaublich schwer, mit siebzehn oder achtzehn Jahren entscheiden zu müssen, was man den Rest seines Lebens machen möchte. Gibt es doch so viele andere Probleme, mit denen man als Jugendlicher fertig werden muss.
Journalismus hätte ich gerne studiert, aber die Schule hat mich so angeödet, dass ich auf keinen Fall nach dem Fachabi weiter die Schulbank drücken wollte. Ausserdem musste ich Partyleben und Co. mit Nebenjobs finanzieren, und so lag es nah, so schnell wie möglich richtig zu verdienen.
Ich begann eine Ausbildung zur Industriekauffrau in einem Maschinenbaubetrieb und war anfänglich mit dieser Entscheidung alles andere als glücklich. Der Beruf erschien wenig kreativ und bunt. Aber einmal angefangen, zog ich die Ausbildung durch.
In meinen Zwanzigern folgte eine typische kaufmännische Berufslaufbahn. Ich arbeitete im Vertragswesen, in der Buchhaltung, in der technischen Projektentwicklung, im Einkauf und Import und legte die Prüfung zur Fremdsprachenkorrespondentin Englisch ab. Anschließend war ich viele Jahre Account Managerin in der Düsseldorfer Niederlassung eines englischen Unternehmens für IT- Recruiting.
Anfang 30 wurde ich zum ersten Mal Mutter. Mit meinen Kindern tauchte ich erneut in die wunderbare Welt der Kinder- und Jugendbuchliteratur ab. Unzählige Stunden las ich meinen Töchtern ganze Buchbände vor. Erinnerungen und der Wunsch, selbst wieder eigene Geschichten zu erzählen, kamen hoch. Ich schrieb nachts, wenn die Kinder im Bett lagen und merkte, wie sehr mich das erfüllte.
Das erste Kapitel von "Grüne Schnüre mit Apfelgeschmack" war ursprünglich eine Kurzgeschichte. Ein Lektor ermutigte mich, einen Roman daraus zu machen. Das tat ich und suchte anschließend einen Verleger. Ich bewarb mich bei einer Literaturagentur, die wiederum eine meiner Frauenkurzgeschichten gut fand und meinte, das wäre doch eine tolle Idee für einen Roman. Und so schrieb ich den nächsten Roman, diesmal für Frauen.
Rheinische Post Krefeld vom 26.11. 2014
2014 erschien mein Roman "Aus Liebe verzettelt" im Ullstein Imprint
Forever, 2016 folgte der Doppelband "Familie ist
(k)ein Ponyhof" , ebenfalls erschienen bei Forever by Ullstein.
Im Laufe der letzten Jahre habe ich Romane, viele Beiträge auf Online-Medien und in Zeitschriften veröffentlicht, aber auch den Papierkorb gefüttert. Einige vollendete und halb-vollendete Buchprojekte schlummern im Computerspeicher und unzählige auf der Festplatte in meinem Kopf.
Westdeutsche Zeitung vom 22.07.2022
2022 startete meine Kinderbuchreihe rund um die rollschuhbegeisterte Stella und ihre Freunde. Die Reihe erscheint im Maximum-Verlag, wird von Edda Skibbe illustriert und umfasst zur Zeit drei Bände: "Stella rollt an" , "Stella voll in Schwung" und der winterlich-weihnachtliche dritte Band "Stella auf Eis".
Ich fühle mich privilegiert, heute das zu tun, wovon ich schon als Kind geträumt habe und was mir oft unerreichbar schien. Umwege gehören im Leben unbedingt dazu. Alles hat seine Zeit und seinen Sinn. Meine Kauffrau-Skills sind sehr hilfreich, in allem was ich tue, sei es meine Buchhaltung, Organisatorisches oder die Abwicklung von Veranstaltungen.
Viel Zeit habe ich mir immer für das Wichtigste in meinem Leben, meine Familie, genommen. Ohne meine Töchter hätten die meisten Texte nie das Licht der Welt erblickt. Heute sind sie beide fast erwachsen. Deswegen genieße ich es umso mehr, Kindern beruflich vorlesen zu dürfen, mit ihnen Geschichten zu schreiben und in ihre Welt einzutauchen.
Man kann mich daher für Schreibwerkstätten und Lesungen buchen.